Functional Training – Was steckt hinter diesem Begriff?

Seit einigen Jahren taucht immer öfter der Begriff des „Functional Trainings“ auf.  In Fitnessstudios wird mit speziell dafür geeigneten Bereichen oder Kursen geworben, im Internet erscheint der Ausdruck zunehmend, es gibt Lehrgänge zum „Functional Trainer“. Doch was genau meint denn nun eigentlich dieses überall angepriesene „Functional Training“?

Darum soll es in diesem Artikel gehen: Wir sehen uns an, wie der Begriff definiert ist, mit welchen Methoden bei diesem Training gearbeitet wird, wie der Ablauf gestaltet ist und mit welchen Geräten gearbeitet wird. 

 

Definition

Frei aus dem Englischen übersetzt bedeutet „functional“ funktional, funktionell oder aber auch zweckmäßig. Auf den Sport bezogen meint das, dass hierbei mit komplexen Bewegungsabläufen, die mehrere Muskelgruppen gleichzeitig beanspruchen, gearbeitet wird. Dabei kommen keine klassischen Maschinen, wie man sie aus dem Fitnessstudio kennt, zum Einsatz. Insgesamt werden Isolationsübungen weitestgehend gemieden. Die ausgeführten Bewegungen sind oft auf den Alltag übertragbar. Außerdem zeichnet sich das Training durch sportartübergreifende Bewegungsmuster aus [1].  

Ablauf und Methoden

Klassischer Weise beginnt eine Einheit mit einem kurzen Warm-Up. Anschließend folgen einige Übungen für die Beweglichkeit oder spezifische Aktivierung der Muskulatur. Mitunter gibt es auch ein paar Einweisungen zu technischen Ausführungen, vorbereitend auf später auszuführende Bewegungen. Der eigentliche Hauptteil kann eine Vielzahl von Methoden beinhalten und individuell zusammengestellt werden. 

Beispielhaft zu nennen ist als erstes das altbekannte Zirkeltraining, bei dem verschiedene Übungen hintereinander, entweder für eine vorher festgelegt Zeit oder Wiederholungszahl, ausgeführt werden. Eine andere Möglichkeit bietet das „AMRAP“, was für „As many repetitions/ rounds as possible“ steht. Das bedeutet, dass in einem bestimmten Zeitfenster, so viele Wiederholungen oder Runden eines Zirkels wie möglich absolviert werden [2].

Ein ebenfalls gerne angewandtes Verfahren ist das Tabata oder Intervall-Training. Hierbei wird eine Zeit festgelegt, in der eine Übung ausgeführt wird, gefolgt von einer definierten Pausenzeit. Der Wechsel zwischen Bewegung und Pause kann zum Beispiel 40 Sekunden Belastung und 20 Sekunden Ruhepause vorsehen. Es sind auch andere Zeitfenster, wie 30 Sekunden Belastung und 10 Sekunden Pause, möglich [1]. 

Eine weitere Methode ist das sogenannte „EMOM“. Diese Abkürzung steht für „Every minute on the minute“ und meint, dass jede Minute eine neue Übung ausgeführt wird. Das Entscheidende ist, es gibt eine bestimmte Wiederholungszahl, die in dieser Minute geschafft werden soll. Ist diese vor dem Ablaufen der Minute erreicht, wird die verbleibende Zeit als Pause genutzt [3]. 

Am Ende der Einheit steht noch ein kurzes Cool-Down Programm an, bestehend aus leichtem Stretching oder Atem- und Entspannungsübungen. 

Geräte

Wie bei den Methoden gibt es auch bei den Geräten verschiedene, die beim Functional Training eingesetzt werden können.  Oft wird mit Kettlebells oder Slingtrainern gearbeitet, da diese für nahezu jeden Bewegungsablauf verwendet werden können und eine unglaubliche Bandbreite an Übungen ermöglichen. 

Des Weiteren kommen auch Resistance Bands, Medizin- oder Gymnastikbälle zum Einsatz. Ebenfalls beliebt sind Übungen mit Kurz oder Langhanteln, bei denen das Gewicht je nach Trainingszustand variiert werden kann [1]. Das Equipment ist aber gar nicht zwingend notwendig, da es ebenfalls viele Übungen gibt, die mit dem eigenen Körpergewicht ausgeführt werden. Auch damit kann eine hohe Belastungsintensität erreicht werden. 

Fazit

Das Functional Training stellt eine abwechslungsreiche Trainingsmethode mit viele Möglichkeiten dar. Es ist in jedem Fall eine willkommene Abwechslung zum herkömmlichen Krafttraining, das neue körperliche und sportliche Herausforderungen zu bieten hat und daher definitiv einmal ausprobiert werden sollte.

Dein Training nehmen wir persönlich!

Dein FT-Lounge-Team

Quellen:

[1] https://www.amrap.eu/pages/ueber-uns-amrap-fitness [Stand: 7.4.2020; 14:55]

[2] https://www.bulkpowders.de/the-core-de/2018/07/04/emom-crossfit-workout-beginner/ [Stand: 7.4.2020; 15:19]

[3] Handout Akademie für Sport und Gesundheit, Ausbildung Functional Trainer, 2019

  18. Mai 2020
  von: Lea
  Kategorie: Allgemein